Im heutigen Beitrag möchte ich nun versuchen, dir den Bau meiner Heftlade zu erklären. Vielleicht hast du ja ebenfalls einmal Lust, dich im Buchbinden zu probieren. Und auch wenn nicht, hilft die Bauanleitung doch, um die Funktion und den Aufbau der Heftlade besser zu verstehen.
Was ist eine Heftlade?
Dank der Heftlade kannst du die einzelnen Buchlagen eng miteinander verbinden. Dies ist durch das Spannen der Heftbänder möglich.
Die Heftlade kommt nur bei der Fadenbindung zum Einsatz.
Du könntest also sagen, dass die Heftlade hauptsächlich zum Spannen der Heftbänder verwendet wird. Und du so besser die Fadenheftung vornehmen kannst.
Natürlich kannst du auch eine Heftlade kaufen. Allerdings ist der Kauf äußerst kostenintensiv und kann durch einen Bruchteil der Investition selbst gemacht werden.
Welche Materialien benötigst du zum Bauen?
- 2 versenkbare Schrauben
- 1 Gewindestange (Größe M)
- 6 Sechskantmuttern (passend zur Gewindestange)
- 2 Flügelmuttern (passend zur Gewindestange)
- 8 Unterlegscheiben (ebenfalls passend zu der Gewindestange)
- 1 Platte Leimholz (300 x 500 mm)
- 2 Falzleisten (15 x 25 x 950 mm)
- 1 Pck. Konusblättchen
- Holzleim Express
- 4 Leimzwingen (75 mm)
Um alle Materialien zuschneiden und verarbeiten zu können, solltest du auch eine Säge und eine Bohrmaschine im Haus haben.
Zusätzlich benötigst du für den späteren Gebrauch der Heftlade noch die 4 Leimzwingen (75 mm). Diese sind für den Bau aber zuerst einmal nicht entscheidend.
Schritt 1: Materialien zurechtschneiden
Wenn du alle Materialien gefunden hast, musst du diese noch auf die richtige Länge bringen. Hier hilft dir meist ein freundlicher Mitarbeiter im Baumarkt, bei dem du alle Zuschnitte machen kannst.
Da ich einen lieben Opa habe, hat dieser den Zuschnitt der Materialien für mich übernommen.
Speziell handelt es sich dabei zum einen um die Grundplatte. Da mein gekauftes Leimholz ca. 80 cm lang war, musste hier noch etwas weggesägt werden. Das Reststück solltest du auf jeden Fall aufheben, weil du es für deine späteren Arbeiten während des Buchbindens gut verwenden kannst.
Die Maße der Grundplatte sind so gewählt, dass du mit der Heftlade auch Bücher im Format A4 binden kannst.
Neben der Grundplatte müssen auch die Gewindestange und die Falzleisten geteilt werden. Alle drei Sachen werden mittig durchgesägt. Achte darauf, dass du bei der Gewindestange das Gewinde nicht beschädigst, bzw. dieses mit einem Gewindeschneider noch einmal etwas nacharbeitest.
Auch bei diesem Schritt kann dir sicherlich ein Baumarktmitarbeiter helfen. Bei mir hat auch mein Opa das Nachschneiden des Gewindes übernommen.
Schritt 2: Die Grundplatte vorbereiten
Du benötigst nun die Grundplatte, die versenkbaren Schrauben und eine der Falzleisten, von denen du nun vier Stück hast.
Eine der Leisten wird nun an die Längsseite der Grundplatte geschraubt. Um die Falzleiste jedoch vorher etwas zu fixieren, klebst du diese zuvor mit dem Holzleim fest. Achte darauf, dass die abgewinkelte Seite der Falzleiste unten ist und nach vorn zeigt.
Anschließend bohrst du von oben nach unten auf der Grundplatte zwei Löcher an den Seiten. Diese sind für die Gewindestangen.
Wie du siehst, haben wir die Schrauben, mit denen wir die Falzleiste an der Grundplatte fixiert haben, zuerst zu weit außen hineingedreht. So haben sich der Bohrer und die Schrauben gegenseitig blockiert und wir mussten die Schrauben noch einmal versetzen. Doch das ist kein Problem.
Wichtig ist beim Bohren der Löcher auf der Grundplatte nur, dass diese auf einer Linie liegen und ca. 3 cm vom Rand entfernt sind. Das ist wichtig, damit du die Heftlade später auch richtig benutzen kannst. Am besten markierst du dir vor dem Bohren die Stellen mit Bleistift.
Schritt 3: Die Gewindestangen befestigen
Schritt 4: Die Winkelleisten bohren
Bevor du die erste Leiste auf die Gewindestange steckst, drehst du je eine Flügelmutter verkehrt herum auf die Stange, sodass die Leiste richtig auf der Mutter aufliegt. Auch hier kannst du wieder eine Unterlegscheibe dazwischen stecken.
Wenn du die beiden gebohrten Leisten auf die Gewindestangen steckst, achte darauf, dass diese ineinandergreifen und der Winkel der unteren Leiste nach hinten zeigt.
Wie du die Falzleisten richtig aufsetzt, siehst du auch auf dem Foto. Auch diese Leisten werden, wie die Gewindestangen, von oben mit einer weiteren Mutter fixiert.
Durch die Flügelmuttern kannst du den Abstand zur Grundplatte gut einstellen und die Heftbänder später beim Spannen noch einmal nachspannen. Die Muttern von oben halten die Leisten fest zusammen, sodass die zwischen die beiden Leisten gespannten Heftbänder am Ende nicht mehr verrutschen können.
Schritt 5: Der letzte Feinschliff
Hierfür habe ich je zwei Konusblättchen zusammengeklebt und anschließend auf der Grundplatte aufgebracht. Je nach Bedarf kannst du die Füße auch höher bauen. Damit die Heftlade beim Gebrauch nicht wegrutscht, habe ich noch Gummiplatten darunter geklebt.
Wie die Heftlade benutzt wird
Normalerweise werden die Heftbänder mit einer Art Schrauben durch die Leisten festgehalten. Allerdings müsstest du so für verschiedene Buchformate immer wieder neue Löcher in die Leisten bohren und diese ständig erneuern. Deshalb haben mein Freund und ich diese Art der Befestigung durch die zwei Falzleisten ersetzt. Hier kannst du das Heftband in jedem beliebigen Abstand oben und unten dazwischen klemmen. Um sicherzugehen, dass wirklich nichts verrutscht, fixierst du die Bänder nun noch mit den Leimzwingen.
Für das Fixieren der Heftbänder an der Grundplatte benötigst du nun auch noch die vierte Falzleiste. Diese legst du als Gegenstück auf der an der Grundplatte befestigten Leiste und fixierst sie mit den Leimzwingen.
Wofür ich die Heftlade noch verwende
Sicherlich kannst du dich noch an das abgesägte Stück der Grundplatte erinnern. Dieses kommt nun zum Einsatz.
Da ich noch keinerlei Buchpressen besitze, benutze ich meine Heftlade also auch hierfür. Dafür drehe ich die Heftlade so, dass die Grundplatte möglichst senkrecht zum Tisch liegt. Nun kann ich den gebundenen Buchblock zwischen die Grundplatte und das abgesägte Holzstück klemmen und mit weiteren Schraubzwingen befestigen.
Der Rücken liegt jetzt so weit frei, dass ich diesen gut verstärken kann und dennoch beide Hände zum Arbeiten freihabe.
Das Beste an der selbst gebauten Heftlade ist, dass du diese nach getaner Arbeit auseinandernehmen und platzsparend verstauen kannst.
Fazit
Eine Heftlade zu bauen ist nicht schwer und muss auch nicht viel Geld kosten. Alles in allem habe ich ca. 40 € für das Material und die Leimzwingen bezahlt.
Dennoch ist eine Heftlade für die Fadenheftung unabdingbar, wenn der Buchblock schön fest zusammengebunden werden soll und somit für mich eines der wichtigsten Utensilien im Herstellungsprozess.
Allerdings muss ich auch sagen, dass der Bau der Heftlade einfacher ist, als diesen zu erklären, ohne etwas zu vergessen.
Bei welchem Schritt hat dich meine Erklärung verwirrt? Wo sollte ich noch einmal etwas ausführlicher beschreiben?
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