So nutzt du ein Moodboard für die Markenentwicklung

19. November 2024

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Moodboard für die Markenentwicklung: Moddboard von fraeulein artista

Eine Positionierung für dein Unternehmen zu entwickeln oder zu überarbeiten ist oft eine sehr theoretische Angelegenheit. Das kommt nicht zuletzt durch die vielen notwendigen Analysen. Vielen Menschen fehlt – vor allem zu Beginn – die Vorstellungskraft, was aus den Analysen alles entstehen kann.

Und hier kommt das Moodboard ins Spiel. Denn dieses kann dir nicht nur bei Designentscheidungen helfen. Du kannst ein Moodboard auch super für deine Markenentwicklung nutzen.

Hinweis: Diesen Beitrag habe ich ursprünglich im Oktober 2016 veröffentlicht und 2024 für dich komplett überarbeitet.

Was ist ein Moodboard?

Ein Moodboard wird oft auch Inspirationsboard genannt. Und wie der Name schon verrät, geht es hier in erster Linie um das Sammeln von Ideen und Inspirationen.

Typischerweise kommt ein Moodboard vor allem im Bereich des Einrichtungsdesigns zum Einsatz. So bekommst du eine bessere Vorstellung von den verwendeten Farben, Mustern und Texturen – z.B. für Tapeten, Vorhänge und Möbel. In diesem Bereich wird ein Ideenboard oft analog erstellt, damit du die verschiedenen Textilien auch anfassen und beurteilen kannst.

Die wichtigste Eigenschaft des Moodboards ist also, dass du deine Ideen visualisierst und für andere begreifbar machst.

Doch es geht auch digital. Und hier lässt sich das Moodboard wunderbar für die Markenentwicklung einsetzen – oder einfach auch, um Farben, Formen, Muster und Schriften zu beurteilen. Dabei wird meist eine Art Collage aus verschiedenen Bildern erstellt. Welches Format du hierbei verwendest, ist dir überlassen. Ich persönlich bevorzuge hier ganz klar ein quadratisches Format. Es ist neutral und lenkt so weniger vom Inhalt ab.

Grundsätzlich kannst du in einem digitalen Moodboard folgende Inhalte unterbringen:

  • Fotos/Screenshots
  • Farbe & Form
  • Typografie
  • Erste Layoutideen
  • Illustrationen & Muster
  • Sound- & Videoskizzen

Welche Einsatzgebiete gibt es für ein Moodboard

Du kannst ein Moodboard für fast alle erdenklichen Designbereiche nutzen. Mögliche Einsatzgebiete sind beispielsweise:

  • Einrichtungsdesign
  • Fotografie
  • Logodesign
  • Markenentwicklung
  • Webdesign

Die Liste ist natürlich bei weitem nicht vollständig. Ergänze einfach gern weiter.

Zu Beginn von fraeulein artista diente mir mein erstes Moodboard vor allem als Designentscheidung. Denn es gab so viele tolle Umsetzungsmöglichkeiten für einen Blog und die Website, dass ich mich gar nicht entscheiden konnte. Und dank des Moodboards ist nach und nach das erste Design entstanden.

Moodboard 01 Fraeuleinartista

Das Tolle an den Inspirationsboards ist, dass du selbst einen Schwerpunkt festlegen kannst. In meinem ersten Moodboard ging es so vor allem um die Farben und die grafischen Elemente. Denn mir war klar, dass ich gern rein grafisch arbeiten wollte.

Du siehst also, dass es nicht immer darauf ankommt, dass ein Moodboard alle Bereiche abdeckt.

Denkbar ist auch, dass du für deine Fotoprojekte verschiedene Motive, Perspektiven oder Beleuchtungssituationen sammelst. Durch die Zusammenstellung zur Collage siehst du dann, ob auch wirklich alles zusammenpasst.

Ein Moodboard ist die visuelle Definition
deiner Werte und Prinzipien.

Worauf kommt es bei einem Moodboard für die Markenentwicklung an?

Der Einsatz eines Moodboards ist für die Markenentwicklung allerdings nicht so intuitiv, wie du vielleicht denkst. Ganz anders als ich das zu Beginn von fraeulein artista gemacht habe, ist es eher ein markenstrategisches Instrument. Es beruht nämlich in erster Linie auf Analysen. Genaugenommen ist ein Moodboard die erste richtige Visualisierung.

Diese Visualisierung beruht vor allem auf den Brand Filtern, die ja deine Analysen und vor allem auch deine Werte und Prinzipien in einer Matrix festhalten.

Das Moodboard ist deshalb ein ganz entscheidender Schritt für deine Markenentwicklung. Denn du kannst dadurch das erste Mal deine Werte und Prinzipien optisch festhalten. Es ist sozusagen die visuelle Definition deiner Werte und Prinzipien. Sie geben die Tonalität der Gestaltung vor.

Natürlich gibt es auch hier noch eine Menge Spielraum für die Umsetzung. Denn oft spiegeln mehrere Schriften, Formen und Farben deine Werte wider.

Das Ziel muss deshalb sein, alles in ein harmonisches Gefüge zu bringen. Aber auch hier kommt es am Ende darauf an, was genau du mit dem Moodboard visualisieren möchtest.

Moodboard Alternativen Fraeuleinartista

Ich habe bei meiner Neuausrichtung z.B. die Gestaltung meiner Homescreens von Tablet und Handy als Ausgangspunkt genommen. Denn hier habe ich schon komplett unbewusst meine Positionierung umgesetzt.

Es ging im aktuellen Moodboard deshalb nun hauptsächlich darum, welche Farben ich zukünftig verwende. Die bereits genutzten Farben passen von den Eigenschaften her immer noch gut zu meiner Ausrichtung. Allerdings wollte ich diese Entscheidung gern durch eine Alternative bestätigen. Und das hat am Ende auch geklappt.

Welche Einsatzgebiete gibt es für ein Moodboard für die Markenentwicklung?

Das erste Einsatzgebiet für dein Moodboard in der Markenentwicklung habe ich ja bereits genannt. Du kannst dein komplettes Corporate Design mithilfe des Moodboards darstellen. Das macht vor allem dann Sinn, wenn du dich auf deine Brand Filter konzentrierst. Denn du erhältst dann ein besonders stimmiges Gesamtbild, wenn du die gefundenen Elemente sofort anhand deiner Brand Filter überprüfst.

Du kannst ein Inspirationsboard aber auch benutzen, um z.B. nur dein Logo zu entwickeln. Im Prinzip ist ein Moodboard für alle Designdisziplinen denkbar.

Viel spannender finde ich allerdings die weiteren Einsatzmöglichkeiten, die dir ein Moodboard für die Markenentwicklung bietet.

So kannst du z.B. auch ein Moodboard für deine Zielgruppe erstellen. Genauer gesagt für deine bereits erstellte Persona. Es ist zwar immer gut, wenn du dir die gemachten Notizen zur Hand nimmst und mit diesen arbeitest. Aber gerade als visueller Mensch fällt es dir vielleicht leichter, wenn du die Person und ihre Eigenschaften optisch erfassen kannst.

Und hier hilft dir ebenfalls ein Moodboard. Statt mit Farben und Schriften zu arbeiten, visualisierst du nun die Eigenschaften und Tätigkeiten deiner Buyer Persona. So kannst du Bilder für den Job, die Hobbys und den generellen Lifestyle raussuchen und in ein Gesamtbild bringen. Natürlich kannst du auch die Lieblingsfarbe abbilden, wenn du das willst.

Eine weitere Möglichkeit für ein Moodboard in der Positionierung geht schon eher in die strategische Richtung. Denn es ist ebenfalls möglich, dass du deine Werte und Prinzipien ganz generell visualisierst – ohne den Fokus auf ein bestimmtes Design zu legen. Es geht dann vielmehr darum, dass du die Eigenschaften verbildlichst und so eine Metapher oder ein Symbol findest, das für dein Unternehmen steht.

Dieses Symbol wiederum kann dann der Ausgangspunkt für dein Storytelling werden. Ob immer sofort erkennbar sein muss, was du damit meinst, ist dir überlassen. Manchmal ist es viel reizvoller, wenn deine Metapher Interpretationen zulässt. So kannst du wunderbar mit Menschen ins Gespräch kommen.

Ich werde z.B. immer wieder gefragt, was es mit der Pusteblume auf sich hat. Und über den Austausch, wofür die Pusteblume bei fraeulein artista steht, kommen schnell weitere Gespräche zustande.

Du kannst ein Moodboard auch für deine Zielgruppe
oder das Storytelling nutzen.

Ein Moodboard anlegen

die Vorbereitung

Ein Moodboard anzulegen, ist gar nicht schwer. Der wichtigste Schritt ist eine gute Vorbereitung. Und diese besteht in erster Linie aus dem Sammeln von Bildern. Diese kannst du natürlich gern selbst machen, aber oft reicht auch schon eine Recherche im Internet.

Dabei sind zwei Punkte wichtig:

  1. Achte auf die Urheber- und Bildrechte – vor allem, wenn du das Moodboard öffentlich verwenden willst.
  2. Notiere dir den genauen Grund, warum du ein Bild speicherst: Das kann der Bildaufbau, die Materialien, die Tonalität, die Farbigkeit oder der erste Eindruck sein.

Für das Sammeln der jeweiligen Bilder hast du mehrere Möglichkeiten. Einige hilfreiche Tools habe ich dir im Beitrag “Diese Tools für Ideen und Gedanken erleichtern dir den Alltag” zusammengestellt.

Wenn du genug Bilder gesammelt hast, gehst du alle Bilder in Ruhe und in mehreren Schritten durch und suchst nach Ähnlichkeiten. Am besten geht das, wenn du dich pro Durchgang auf eine Eigenschaft konzentrierst (z. B. Farbe). Hast du Ähnlichkeiten gefunden, suchst du die aussagekräftigsten Bilder aus und setzt sie in das eigentliche Moodboard.

die eigentliche Erstellung

Für die Erstellung des Moodboards kannst du Grafikprogramme wie Adobe Illustrator oder Affinity Designer nutzen. Aber es geht auch einfacher. Heutzutage gibt es viele gute niedrigschwellige Alternativen, bei denen du trotzdem tolle Ergebnisse erzielst. Zwei dieser Alternativen sind Canva und Adobe Express.

Ich bin mir sicher, dass du schon einmal was von diesen Tools gehört und sie wahrscheinlich selbst schon verwendet hast. Doch falls nicht, hier noch einmal eine ganz kurze Erklärung: Mit Canva und Adobe Express kannst du anhand von Vorlagen Designs für fast alles erstellen. Ob Plakate, Präsentationen, Social-Media-Posts oder Geburtstagskarten – deiner Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt. Und so gibt es in diesen Tools natürlich auch Fotocollagen, die sich super für ein Moodboard eignen.

Moodboard für Markenentwicklung: Adobe Express

Und jetzt gibt es eigentlich nur noch eine Schwierigkeit: Achte beim Füllen deines Moodboards darauf, dass du ein Bild niemals nur wegen z.B. der Farbe nutzt. Im besten Fall passt ein Bild auch immer vom angestrebten Stil her in dein Moodboard. Das erreichst du vor allem, wenn ein Bild mehrere deiner bevorzugten Eigenschaften abdeckt.

So erhältst du am Ende ein besonders harmonisches Ergebnis. Der Rest der Magie entsteht durch ein bisschen Ausprobieren, an welcher Stelle ein Bild im Gesamten am besten aussieht.

Du brauchst Unterstützung bei deiner Markenentwicklung

Ich helfe dir mit dem Pusteblumen-Plan bei deiner Positionierung, deiner Marketingstrategie und der Strukturierung deines Unternehmens. Damit dein Unternehmen am Ende die gleichen Eigenschaften wie eine Pusteblume hat: anpassungsfähig, robust und fest verankert. Und jede Menge Platz für neue Ideen.

Fazit

Moodboards sind die Visualisierung deiner Ideen. Und auch in der Markenentwicklung nehmen sie wichtige Funktionen ein. Die bekannteste ist die Erstellung eines Inspirationsboards für dein Corporate Design. Und damit die visuelle Definition deiner Werte und Prinzipien – ausgelegt auf Farben, Schriften, Formen und Muster.

Doch ein Moodboard kann auch für die Visualisierung deiner Zielgruppe hilfreich sein. Und sogar, um erste strategische Grundsteine durch das Finden von Metaphern legen.

Welche Erfahrungen hast du mit Moodboards gemacht? Wofür benutzt du diese?